Das Antibioticum Ganciclovir ist ein Nucleosidanalogon, das bei Infektionen mit Herpes Simplex und Cytomegaloviren bei immunsuprimierten Patienten verwendet wird. Experimentell wurde es auch zur Gentherapie mit Herpes-Thymidinkinase bei malignen Entartungen verwendet. Ganciclovir wirkt selektiv in infizierten Zellen, da es nur durch viral kodierte Kinasen zum Monophosphat umgesetzt wird, zelluläre Kinasen phosphorylieren dann weiter zum 5'-Triphosphat. Da das Äquivalent zur 3'-OH-Gruppe der Nucleoside vorhanden ist, kann es in DNA inkorporiert werden. Die bisher untersuchten DNA-Polymerasen brechen eine Base nach Einbau des Ganciclovir (lGP) die Kettenverlängerung ab.
Deoxyguanosin dG |
Ganciclovir lG linear decarbo-C2' guanosine |
Die molekularen Gründe für den Kettenabbruch wurden deutlich, nachdem ein synthetisches DNA-Decamer mit lGP in der Mitte hergestellt und seine Struktur durch NMR-Spektroskopie aufgeklärt wurde.
Die Details der Struktur können nach einem Mausklick hier
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